Suchen
Schriftgröße
Kontrastdarstellung
20.10.2017

Vom Rohrstock bis zur Schiefertafel, eine Zeitreise in Omas Schulzeit

Bei traumhaftem Herbstwetter unternahmen elf Senioren aus dem Caritas SeniorenHaus Hasborn einen Ausflug ins Schulmuseum nach Ottweiler. Dort drückten sie wie in alten Zeiten die Schulbank.

Total begeistert kehrten die elf Bewohner und ihre Begleiter aus dem Caritas SeniorenHaus Hasborn von ihrem Ausflug ins Schulmuseum Ottweiler zurück. In einem historischen Klassenzimmer - im Herzen des Museums, wurden sie herzlich empfangen und nahmen nach einer organisatorischen Herausforderung auf den engen Holzbänken, zwischen dem alten Ofen und der großen Rechentafel, Platz. „Wie damals“, freute sich Bewohnerin Frau T. und schaute sich interessiert um. „Die Bänke sind immer noch so unbequem“, lachte neben ihr Herr P..


In einer erfrischenden und sehr informativen „Schulstunde“ mit Museumspädagogin Bettina Heisel erfuhren die Senioren viel Interessantes über das damalige Schulleben, als noch Schiefertafel und Griffel den Schulalltag beherrschten. Sie schilderte u.a. die Lebensbedingungen der Lehrer, die zur damaligen Zeit mit einer Nebenbeschäftigung einen guten Teil zu ihrem Lebensunterhalt beisteuern mussten, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Mit interessanten Geschichten entführte sie die Senioren in längst vergangene Zeiten. Angesichts der vielen Materialien und Möbel wurden bei den Senioren große Erinnerungen wach. „Wir hatten lange Schulwege und bis zu acht Klassen waren in einem Raum“, erzählten die SeniorenHausbewohner. Damals ging es hart her, berichtete Bettina Heisel. Eine Vorführung, wie Kinder damals auf dem Holzesel, mit einer Eselskappe auf dem Kopf, vor den Klassenkameraden bloß gestellt wurden, sorgte für ein Raunen und Kopfschütteln unter den Senioren. Auch Kopfnüsse, Schläge und Holzscheitknien gehörten früher zum Alltag. „Hoffentlich kommt jetzt nicht der Rohrstock zur Anwendung“, bemerkte Frau T. augenzwinkernd und erzählte aus eigener Erfahrung, dass früher die Lehrer prüften, ob alle Kinder saubere Hände hatten. „Keiner durfte reden, lachen oder sich mit anderen Dingen beschäftigen. Wir hatten richtig Respekt vor dem Lehrer!“. Und Bewohnerin Frau S. ergänzte: „Böse Kinder kamen in den Keller“. Da konnte die Pädagogin direkt beruhigen: „Wir haben zwar noch verschiedene Rohrstöcke hier, aber die dienen Gott sei Dank nur noch als Anschauungsmaterial“.


Aufgrund der Schwellen und Stufen war ein Rundgang für die Bewohner mit Rollator und Rollstuhl nicht möglich, doch das Museumspersonal war sehr bemüht alle interessanten Materialien in den Klassenraum zu bringen und herumzureichen. Zum Schluss überraschte Bettina Heisel die Senioren mit einem kleinen Schreibkurs. Sie verteilte Schiefertafeln, Vordruckblätter, Federn und Griffel. Bewohnerin Frau S. beherrscht noch heute die gute alte deutsche Schrift und schrieb ihren Mädchennamen von damals auf die Tafel. Mit kleinen „Fleißbildchen“ für alle verabschiedete sich die Museumspädagogin und hoffte, dass die Bewohner nicht nur die negativen Dinge der damaligen Schulzeit mit nach Hause nehmen. „Trotz der strengen Regeln damals, hatten wir eine sehr schöne Schulzeit“, resümierte Bewohner Herr P. abschließend.

 

Caritas SeniorenHaus Hasborn Im Wohnpark 2, D-66636 Tholey-Hasborn 068 53 - 97946 - 0 068 53 - 97946 - 350 068 53 - 97946 - 119 info@seniorenhaus-hasborn.de
Tina Müller
Hausleitung
Tina Müller
Pflegedienstleitung
Alexandra Braun-Lambert