„Verblüfft, berührt und stolz“, diese Worte wiederholte Anke Veit, Initiatorin und Lehrerin der außergewöhnlichen Arbeitsgemeinschaft „Helfen macht Spaß“, auf der gemeinsamen Abschlussveranstaltung. Am 31. Januar würdigten die Wendelinus Stiftung, die Gemeinschaftsschule Schaumberg Theley und die Altenhilfe-Einrichtungsleitungen das Engagement von elf Schülerinnen und Schülern, die mit ihrem großem Engagement und Herzblut die Bewohner in Seniorenzentren besuchten, um ihnen Zeit zu schenken. Ein halbes Jahr verbrachten sie jeden Mittwochnachmittag bei den Senioren. Es wurde gespielt, gebastelt, vorgelesen und gemeinsam spazieren gegangen.
Wie das Projekt zustande kam, erklärte Nadine Gramlich von der Wendelinus Stiftung, welche seit 2011 Projekte in der Jugend- und Altenhilfe im St. Wendeler Land realisiert und fördert. „Ein Projekt, wo es nicht um die Schüler ging, sondern um die Menschen in den Altenheimen. Ohne die Ideen und Mithilfe wäre das Projekt nicht möglich gewesen“, erzählte Nadine Gramlich. Angestoßen habe dies Anke Veit mit der Idee einer Arbeitsgemeinschaft und lief damit bei der Stiftung und in den Einrichtungen offene Türen ein. Motivierte Schüler meldeten sich, die sich gerne mit sozialer Arbeit und älteren Menschen auseinander setzen wollten. Anke Veit schaute regelmäßig in den Seniorenzentren vorbei und blickte den Schülern bei ihrem Einsatz über die Schulter. Was sie dabei erlebte, überraschte sie sehr. Mit bewegenden Worten schilderte Anke Veit zufällige und berührende Ereignisse der letzten Monate. „Ich bin verblüfft, berührt und sehr stolz auf euch. Es ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich, dass sich Jugendliche so einbringen“, bestätigte Anke Veit. Es wurden nicht nur Kalender gebastelt oder Mensch ärgere dich nicht gespielt, sondern mit einer Selbstverständlichkeit Rollstühle geschoben und kleinere Hilfestellungen vollbracht. Auch „Überstunden“ wurden anstandslos und von sich aus gemacht. „Es war toll und hat unglaublich viel Spaß gemacht“, resümierten die Schüler in einer lebhaften Präsentation und verrieten, dass innige Freundschaften entstanden sind. Fünf von ihnen, die 14- und 15 jährigen Jugendlichen Sarah Wilhelm, Sofia Kavelius, Eileen Haßel, Marvin Johann und Maurice Fournier, kamen regelmäßig in die cts Häuser SeniorenHaus Hasborn und SeniorenZentrum Haus am See.
Feuer und Flamme war auch Schulleiter Dr. Eric Planta „In solch einer AG können die Schüler schon einmal die Realität des Lebens spüren und lernen, dass man Zeit und Zuwendung nicht kaufen kann.“ In Vertretung aller Einrichtungsleitungen formulierte Steffi Gebel, Hausleiterin Caritas SeniorenZentrum Haus am See, dieses außergewöhnliche Engagement so: „Dass sich junge Menschen auf den Weg ins Altenheim machen, berührt und begeistert mich. In der Regel haben Jugendliche nachmittags andere Dinge zu tun. Hier hat man etwas Wunderbares zu Stande bekommen. Junge Menschen haben sich auf eine Empathie Reise begeben, sich in die Welt eines alten Menschen hinein versetzt und sogar gelernt, Rollstühle zusammenzubauen. Bis hin zur Situation einer Schülerin, die von sich aus eine ältere Dame zur Toilette begleitet hat. Eine Erfahrung, die die Schüler nachhaltig bereichern wird. Wir verbeugen uns vor euch, davor dass ihr den Mut hattet euch in ein Altenheim zu begeben und dass ihr bis zum Projektschluss durchgehalten habt.“
Alle Beteiligten sind sich einig: die wöchentlichen Besuche zwischen Jung und Alt waren eine herzerfrischende Abwechslung und letztlich ein Gewinn für alle. „Wir werden diese AG auf jeden Fall im kommenden Schuljahr wiederholen“, versprach Anke Veit zum Abschluss eines ganz besonderen Projektes.
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