09.09.2021

Therapeuten auf vier Pfoten schenken schöne Momente

Die regelmäßigen Besuche der Therapiebegleithunde in der Ausbildung zählen zu den Highlights für die Bewohner*innen des Caritas SeniorenHauses Hasborn. Voller Freude verteilten die Senior*innen großzügig Streicheleinheiten und natürlich auch Leckerlis, während die putzigen Vierbeiner spannende Trainingsmodule absolvierten.

Schwanzwedelnd betreten die vierbeinigen Schülerinnen und Schüler der Hundeschule „Mein Partner Hund – Therapiehundezentrum Saar“ aus Mandelbachtal das Caritas SeniorenHaus Hasborn und warten ungeduldig auf ihren Einsatz. Mit Vorfreude werden Anton, Pria & Co. erwartet. „Da seid ihr ja wieder“, freut sich Bewohnerin Frau K. und klatscht froh in die Hände. Riesige Freude macht sich in Sekundenschnelle unter den älteren Menschen breit.

 

Unter der Leitung von Barbara R. Niederländer-Paling steht heute wieder ein praktisches Training für die Ausbildung zum Therapiebegleithund auf dem Plan und auch für die älteren Menschen warten spannende Übungen. In spielerischer Form und mit verschiedenen Aktionen werden die folgenden zwei Stunden genutzt, um zu lernen, gegenseitige Kontakte zu knüpfen, aber auch, um gemeinsam fröhliche Momente zu erleben. Was auf den Bildern einfach aussieht, ist in Wirklichkeit ein spannendes und anstrengendes Lernmodul für Mensch und Tier. Mehrere Monate Ausbildungszeit benötigt es, bis Anton, Pria & Co. ausgebildete Therapiehunde für ihren späteren Einsatzbereich sind.

 

Aufgrund der Corona-Bestimmungen und des tollen Wetters geht es für alle in den hauseigenen Garten. „Will‘ste bei mich kommen?“, fragt Bewohnerin Frau G. den quirligen Bordercollie neben ihr. „Er hat mich gerade so angeschaut, als wenn er lachen tut. Ich lach mich kaputt.“ Lachtränen kullern über ihr Gesicht. Direkt wird mit den ersten Übungen gestartet und die Fellnasen zeigen, was in ihnen steckt. Die Senior*innen bekommen einfache Aufgaben und können dabei ihre körperlichen Fähigkeiten, Grob- und Feinmotorik, das Gedächtnis und das Gleichgewicht trainieren.

 

Vierbeiner „Beau“ sorgt heute für die Förderung der Beinbeweglichkeit und das geht am besten mit Gummitwist. An dieses Spiel erinnern sich unsere Senior*innen mit viel Freude an die Kindheit zurück. Im Sitzen halten sie das Gummiband mit den Beinen und stellen die Beine abwechselnd über die Bänder. „Beau“ springt über beide Bänder, in die Mitte der Bänder oder berührt mit der Pfote ein Band. Das fördert für alle Beteiligten die Beinbeweglichkeit.

 

Hündin „Frieda“ motiviert die im Kreis sitzenden Bewohner*innen zum Würfeln. Mal stupst sie den großen Würfel an, mal die Menschen. Entsprechend der Augenzahl auf dem Würfel müssen die Leckerlis mit einer Zange gegriffen werden und in eine entsprechende Form für die Belohnung einsortiert werden. Je nach Fähigkeit wird das Spiel auch abgewandelt, um zum Kopfrechnen zu motivieren: es wird gewürfelt – entsprechend Leckerlis eingelegt – wieder gewürfelt – und ist die Zahl größer oder kleiner als die eingelegten Leckerlis, müssen Leckerlis entnommen werden oder dazu gelegt werden. „Das ist ja richtig Arbeit für mich“, bemerkt Kurzzeitpflegegast Frau H. und sortiert in einem anderen Spiel die Holz-Karotten in einen Würfel ein, die ihr die Australian Shepherd-Hündin „Casi“ vorbildlich gebracht hat. „Hundeerziehung ist richtig viel Arbeit“, wissen auch die Senior*innen. Sehr oft erinnern sie sich an ihre Kindheit, denn die Meisten hatten hier auf dem Land einen Hund.

 

„Bring“, „Sitz“, „Hier“ und „Feiner Hund“ hört man aus allen Ecken des Gartens rufen. Die Fellnasen gelingt es hervorragend, die Senior*innen aus der Reserve zu locken. Hund „Anton“ sorgt währenddessen für eine gute Schulterbeweglichkeit und Gleichgewichtsübung bei den Seniorinnen, die sich unter dem Sonnenschirm auf der großen Bank hingesetzt haben. Eine auf dem Boden liegende Karte mit verschiedenen Übungen wird von „Anton“ ausgesucht oder durch aufheben und bringen oder einfach durch Anstupsen, Die Bewohner*innen sollen nach Möglichkeit die Übungen nachmachen. Auch das Werfen von kleinen Bällen fordert heute Mensch und Tier: unterschiedliche Apportierübungen, mal weit, mal dicht fordert die Beweglichkeit. Auf diese Weise müssen die Senior*innen einen Ball so weit wie möglich werfen. Selbst um einen Hund streicheln zu können, müssen sie aufstehen oder sich bücken, die Arme ausstrecken und somit das Gleichgewicht halten. Nach der erfolgreichen Bewältigung der Aufgabe, freuen sich die Hunde natürlich auf eine kleine Belohnung. „Und wo ist jetzt meine Belohnung?“, ruft Kurzzeitpflegegast Frau H. und hält lachend ein zweites Leckerli bereit.

 

Auch das beliebte Gedächtnistraining steht heute auf dem Programm. Die Bewohner*innen müssen sich die Namen der Hunde und die Kommandos merken. Eine schöne Übung zeigt Hund „Piper“. Er sucht aus dem am Boden liegenden ABC-Buchstaben einen heraus und bringt diesen in die Mitte. Nun werden Fragen zum Buchstaben „W“ gestellt: „Welches Tier beginnt mit `W`?“; „Kennen sie Namen und Berufe mit dem Buchstaben?“. Eine angeregte Fragerunde entsteht und fördert zudem das Gedächtnis.

 

Während die meisten Hunde angestrengt ihre Befehle und Übungen verfolgen, liegt „Anton“ ruhig und entspannt auf dem Schoss von Bewohner Herr M.. Mit einer unglaublichen Geduld, lässt sich der Jack Russell Terrier pausenlos streicheln. Schnell ist das Eis gebrochen und Herr M. versucht den Namen auszusprechen. Verkrampfungen lösen sich und das Streicheln ist wahrlich „Balsam für die Seele“. Da fällt das auch noch so anstrengende Gespräch und die Konzentration viel leichter.

 

Geduldig, lernwillig und sehr kontaktfreudig erweisen sich heute wieder unsere Besucher*innen auf vier Pfoten. Nach zwei Stunden unermüdlichen Einsatz ist der Einsatz nun vorbei. Sowohl die Senior*innen, als auch die Hunde sind müde und haben sich die bevorstehende Mittagsruhe würdig verdient. Das Lächeln der älteren Menschen ist wieder unbeschreiblich. Herzlichen Dank an die Hundeschule „Mein Partner Hund – Therapiehundezentrum Saar“ aus Mandelbachtal. Schön, dass Sie unsern Bewohner*innen diese wertvollen und abwechslungsreichen Stunden ermöglichen, aus denen jeder etwas mitnimmt.

 

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