07.11.2022

Praktikum im SeniorenHaus

Mit viel Empathie und Fingerspitzengefühl begleiteten Tobias Meyer, Delal Kurt, Andrea Zehner und Anne Fuchs im Rahmen eines Praktikums die Kolleginnen der sozialen Begleitung und Tagespflege. Sie leisteten dabei den Senior*innen Gesellschaft, unterhielten sich mit ihnen oder spielten auch mal ein Brettspiel.

Die Weiterbildung zur Betreuungskraft gemäß §53b und 45b SGB XI schafft für Menschen, die Interesse und Freude daran haben, sich mit älteren, kranken oder behinderten Personen zu beschäftigen, eine ideale Berufsperspektive außerhalb der „reinen Pflege“. Um einen intensiveren Einblick in den Berufsalltag zu ermöglichen und wichtige, praktische Erfahrungen zu sammeln, haben Delal Kurt, Andrea Zehner und Anne Fuchs im Rahmen ihrer Fortbildung zur Betreuungskraft ein Praktikum im SeniorenHaus absolviert.


Jeden Tag gab es Aktivitäten für die SeniorenHausbewohner*innen. Morgens stand häufig Kegeln, Tanzen im Sitzen oder ein Gartenspaziergang auf dem Programm, damit die Senior*innen richtig wach wurden. Am Mittag gab es öfters ein Gedächtnistraining, Bingo oder ein Brettspiel. Zwischendurch begleiteten sie die Bewohner*innen zum Gottesdienst, deckten die Tische für die Mahlzeiten ein oder unterhielten sich mit ihnen.


„Ich wurde im SeniorenHaus mit offenen Armen empfangen“, erzählt Anne Fuchs, Alltagsbegleiterin bei den Steyler Missionaren in St. Wendel. Für die gelernte Verlagskauffrau stand sofort fest, ich bewerbe mich für das Praktikum im SeniorenHaus Hasborn. „Natürlich hätte ich das Praktikum auch in St. Wendel machen können, aber für mich war es wichtig, neue Abläufe und Eindrücke zu gewinnen“, erklärt die 58-Jährige. „Mein Praktikum war sehr vielfältig. Aber am meisten hat mich das gesamte Team beeindruckt. Im gesamten Haus herrscht eine wunderbare Atmosphäre und das Miteinander im Team war spitze.“


Für die Theleyerin Andrea Zehner hat das Praktikum ihren zukünftigen Tätigkeitswunsch bestätigt: „Jetzt bin ich mir ganz sicher, dass dies der richtige Weg für mich ist“, bestätigt die 59-Jährige. „Auch wenn es teilweise sehr anstrengend für mich war, hat alles unglaublich viel Spaß gemacht. Wenn man selbst Spaß hat, haben die Senior*innen auch Spaß.“ Besonders stolz ist sie auf ihre selbstgebastelten Materialien, die bei den Senior*innen sehr gut ankamen. Das Highlight war der Fühlschlauch, den sie kurzerhand aus einer Strumpfhose und verschiedenen bekannten Materialien herstellte. „Ich denke auch an mich und möchte später auch gut betreut und beschäftigt werden“, sagt sie augenzwinkernd. Sie denkt sogar nach, die Module Sterbebegleitung und Basale Stimulation anschließend zu belegen.


Die familiäre Betreuung älterer Menschen ist der dreifachen Familienmama Delal Kurt von Kindesbeinen an bekannt. Die gelernte Einzelhandelskauffrau hat sich bewusst für die Umschulung entschieden und keinen Tag bereut. „Die Tagespflege hat mir am besten gefallen“, erzählt die 30-Jährige Theleyerin. „Durch die wechselnden Gäste war jeder Tag anders und sehr abwechslungsreich. Schon in der zweiten Woche habe ich mich getraut, auf die Bewohner*innen zuzugehen Ich habe dann mit ihnen „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt oder mich mit ihnen unterhalten“, erzählt sie freudestrahlend und ergänzt: „Ich habe allerdings auch gelernt, dass ich noch offener werden muss. Dafür bin ich bereits auf einem guten Weg und meine Kolleginnen in Hasborn haben mir viele gute Tipps mit auf den Weg gegeben.“


Auch der sechzehnjährige Tobias Meyer, absolvierte zeitgleich ein zweiwöchiges Schulpraktikum bei den Hasborner Senior*innen und schnupperte in die Aufgaben der sozialen Begleitung rein. „Für mich war klar, dass ich mein Praktikum unbedingt im SeniorenHaus Hasborn machen möchte“, erzählt Tobias Meyer, der bereits mit der Grundschule im Rahmen des Generationenprojektes das SeniorenHaus mehrfach besuchte. „Man bekommt so viel Freude, Anerkennung und Dankbarkeit von den Bewohner*innen zurück. Im Wohnbereich war es sehr familiär“, erzählt der Elftklässler. „Aber was mich am meisten beeindruckt hat war, dass die älteren Menschen unglaublich schnell Vertrauen gefasst haben und schnell tiefgründige Gespräche zuließen.“ An die intensiven Gespräche wird sich Tobias Meyer noch lange erinnern. „Die Tür nach Feierabend einfach schließen ist nicht, man nimmt die Erlebnisse und Gedanken mit nach Hause.“


Die Erfahrungen für alle vier Praktikant*innen waren durchaus positiv und am Ende nahmen Tobias Meyer, Delal Kurt, Andrea Zehner und Anne Fuchs viele Erfahrungen und neue Erkenntnisse mit. Delal Kurt strebt nach ihrem Praktikum eine Tätigkeit im ambulanten Pflegedienst an und auch ihre Fortbildungskolleginnen sind sich sicher, den richtigen Weg zu gehen. „Für mich kommt ein Beruf in der Pflege nicht infrage, auch wenn mir das Praktikum sehr viel Spaß gemacht hat“, resümiert Tobias Meyer. „Aber ich denke darüber nach, ab und zu die Senior*innen zu besuchen“.


„Unsere Bewohner*innen genossen die Gesellschaft der Praktikantinnen und des Praktikanten. Es ist wichtig, dass sie nicht nur mitlaufen, sondern einen tatsächlichen Einblick erhalten, und sich selbstständig mit den Senior*innen beschäftigen dürfen“, sagt Hausleiterin Christine Geib. „Ein Praktikum ist immer sinnvoll. Außerdem können die Praktikant*innen die Mitarbeitenden von morgen sein“, schlussfolgert Christine Geib.

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Alexandra Braun-Lambert