Plätzchenduft im SeniorenHaus

„Das Spritzgebäck sieht prima aus“, lobte Bewohnerin Frau B. Bürgermeister Hermann Josef Schmidt, der eifrig an der Spritzgebäckmaschine kurbelt. „Spritzgebäck darf nicht zu dick und nicht zu groß sein. Und die richtige Krümmung muss es auch noch haben“, weiß die Tholeyer Bewohnerin aus jahrzehntelanger Erfahrung. Es duftet nach Zimtwaffeln, Lebkuchen und Mandelplätzchen. Im SeniorenHaus Hasborn beginnt jetzt wieder die heiße Phase in der Weihnachtsbäckerei. In den Hausgemeinschaftsküchen herrscht emsiges Treiben. Zwischen Backöfen, Blechen und Waffeleisen stehen anlässlich des vorweihnachtlichen Plätzchenbackens Bürgermeister, Ortsvorsteher und Beigeordnete für den guten Zweck. Es hat mittlerweile Tradition, dass sich die prominenten Politiker aus der Gemeinde mit einer Schürze bekleiden und in der SeniorenHausküche aktiv werden.

In der Hausgemeinschaft „Schankborn“ duftet es stark nach Zimt. Ortsvorsteher Walter Krächan und Elisabeth Biwer sind damit beschäftigt, den Zimtwaffelteig in kleine Kugeln zu rollen. Bewohnerin Frau J. kontrolliert die Temperatur der Waffeleisen und gibt grünes Licht. Wie vom Fließband füllt sich der Eimer mit feinen Zimtwäffelchen. Eine Art Lebkuchenteig auf Oblaten gibt es in der Hausgemeinschaft „Alland“. Ortsvorsteher Aloysius Berwanger und Monika Saar von der sozialen Begleitung pinseln die frisch gebackenen Plätzchen mit Schokolade an. „Ich lobe lieber die Backkünste meiner Frau, statt selber in der Teigschüssel zu rühren“, lacht augenzwinkernd Aloysius Berwanger. Doch mit großer Unterstützung der Senioren klappt es wie am Schnürchen. Ein altes Mandelplätzchenrezept hat Bewohnerin Frau Z. in der Hausgemeinschaft Frohnhofen für die Weihnachtsbackaktion verraten: „Die sind wirklich schnell gemacht“, verspricht die rüstige Seniorin. „Alle Jahre wieder“ tönt es aus den Lautsprechern. Beigeordnete Marie Luise Höring hat sich zwischen die Seniorinnen gesetzt und arbeitet strickt nach Anweisung, denn die Kirschen auf den Mandelplätzchen müssen akkurat mittig sitzen. „Es macht so viel Spaß zwischen den freundlichen Bewohnerinnen“, sagt Marie Luise Höring. Zwischendurch werden alte Geschichten erzählt und Backerfahrungen ausgetauscht.

„Zum Backen braucht man viel Geduld und Muße“, bemerkt Bewohnerin Frau S. und gibt offen zu, dass sie eine bekennende Nichtbäckerin ist. Mit verschränkten Armen beobachtet sie das heiße Treiben in der Küche „Auf Röhling“. Drei Bleche mit Ausstechplätzchen müssen noch verziert werden. „Es muss schön bunt sein“, stellt sich Wolfgang Recktenwald zur Aufgabe. Ruck zuck veredeln Wolfgang Recktenwald und Marianne Weicherding die ausgestochenen Plätzchen mit bunten Zuckerstreuseln. Beim Naschen ist Bewohnerin Frau S. allerdings die Erste die sich traut, dass noch warme Gebäck zu probieren. „Schmeckt fein“, lobt sie und tätschelt mit strahlenden Augen die Hand des Bergweilerer Ortsvorstehers. Einrichtungsleiterin Vera Schmidt läuft an diesem Nachmittag Kilometer durch das Haus, um immer wieder in den Küchen nach dem Rechten zu sehen und um fehlende Dinge schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen. „Schön, dass wir jedes Jahr so große Unterstützung bekommen“, freut sich Vera Schmidt. „Der herrliche Duft ruft bei unseren Bewohnern Erinnerungen an frühere Zeiten wach und der eine oder andere freut sich über ‚Klatsch und Tratsch‘ aus seinem Heimatort“.

Am Ende der Backaktion sind die Keksdosen randvoll gefüllt. „Es hat uns wieder richtig viel Spaß gemacht“, resümierte Wolfgang Recktenwald. Nach all der Weihnachtsbäckerei ist den fleißigen Helfern dann allerdings nach etwas Herzhaftem zumute. Hackschnittchen, Bier und Wein warten bereits im adventlich geschmückten Veranstaltungsraum. Hausleiterin Vera Schmidt bedankte sich für diesen unvergesslichen Nachmittag und lud alle Beteiligten zu einem gemütlichen Imbiss ein. „Nächstes Jahr kommen wir selbstverständlich wieder", versprach Hermann Josef Schmidt und wünschte den Senioren eine besinnliche Adventszeit…