Narrenzunft in Hochform

Welche Einsparungen im Seniorenheim machen Sinn? Nun ja, einen Waschlappen für alle, die Toilettenbürste dient auch als Zahnbürste und der Zahnputzbecher wird an alle herumgereicht. Genauso haben es die Damen der sozialen Begleitung und Bewohner Norbert Schramm auf der Fastnachtsveranstaltung des Caritas SeniorenHauses Hasborn gezeigt. Unter dem Motto „Sparmaßnahmen im SeniorenHaus“ putzte sich Erwin Schramm unter lautem Gelächter die Zähne mit Sprühsahne und reichte die Bürste weiter. Im Nachthemd und Schlafanzug zeigten sie mit viel Witz die Möglichkeiten des Einsparens auf. Da gab es beim Publikum und Hausleiterin Vera Schmidt kein Halten mehr.

Schlag 10.11 Uhr eröffneten Vera Schmidt und Fördervereinsvorsitzender Walter Krächan die Narrensitzung mit einem lautstarken „Alleh Hopp“ und begrüßten die Gäste. „Ganz herzlich Willkommen heißen wir euch alle hier, bei guter Laune, Sekt und Bier. Damit die Kappensitzung auch heute wird ein Knaller, benötigen wir die Hilfe aller. Bewohner, Mitarbeiter und de Werner mit Gesang, für Musik, ihr hört’s, ist de Eugen schon im Gang. Wir wollen singen, tanzen, tun und machen, damit heute alle können lachen“. Von Beginn an sorgte das Narrenvolk für gleichbleibend gute Stimmung im St. Barbararaum und in der Tagespflege. Um den närrischen Nachwuchs scheint es im SeniorenHaus Hasborn gut bestellt. „Jüngstes“ Beispiel ist Faasebooze und Bewohnerin Irmina Naumann mit ihren 100 Jahren. Ihr Beitrag „Meine Weltreise“ sorgte für die richtige Einstimmung in der Bütt: „Als ich achtzig Jahre alt war ging ich mit meinem Liebsten auf Weltreise. Auf dem Flughafen haben sie alle geheult. Ja, warum heult ihr denn, fragte ich. Sie sagten: dein Mann und deine Kinder, was passiert wenn ihr abstürzt? Da brauchst du doch keine Angst zu haben, beruhigte ich. Das Flugzeug gehört doch nicht dir!“ Lautstarkes Gelächter im ganzen Saal. Für ihre köstlichen Geschichten gab es kräftigen Applaus. Viele Lacher gab es für Putzfrau Renate alias Renate Veauthier in der Bütt. Mit trockenem Humor erzählte sie über die Probleme des „Altwerdens“: „Neulich kam mein Sohn zu Besuch und nahm mich ganz fest in die Arme. Das ist ja so ein Lieber. Was hab ich für einen Guten, sagte ich. Dann dreht er sich zu meinem Mann um und sagt: Papa du hast recht, se hat schon nochmal zugeholt.“ Da gab es beim Publikum kein Halten mehr und ein dreifaches Alleh Hopp ertönte. Selbstverständlich kam bei der traditionellen Karnevalsveranstaltung im SeniorenHaus auch das Schunkeln nicht zu kurz. Unentwegt heizten Hausmusiker Eugen Heck und Alois Esch die Stimmung an. Für besonders viel gute Laune sorgte standesgemäß Werner Maldener mit seinen Liedern. Beim „jährlichen Wahnsinn“ durfte auch Alma Puhvogel alias Claudia Ohlmann nicht fehlen. Wütig und gereizt betrat sie den Saal: „Ständig bekomme ich von meinem Mann das Fett weg.“ Mit hochrotem Kopf gab sie tiefe Einblicke in das Familienleben: „Letztens sagte ich zu ihm, so eine Frau wie mich bekommst du nicht mehr. Da antwortete er: das will ich auch hoffen.“ Mit tosendem Applaus belohnte das Publikum diesen närrischen Leckerbissen.

Den krönenden Abschluss bildete der stürmische Auftritt des Teams „Seniorentanz“. Mit vollem Körpereinsatz fetzten die Damen und Männer über die Bühne und sorgten für viel Bewegung. Die Begeisterung war auf den Gesichtern der Akteure und des Publikums abzulesen und sie ernteten damit einen Riesenapplaus. Schließlich endete das abwechslungsreiche Programm in einem großen Finale, zu dem sich alle Akteure nochmals auf der Bühne einfanden. Ohne Zweifel, das SeniorenHaus Hasborn stand wieder Kopp.

Alle Akteure: Vera Schmidt, Monika Lambert, Walter Krächan, Werner Maldener, Eugen Heck, Irmina Naumann, Erwin Schramm, Renate Veauthier, Claudia Ohlmann, Sarah Heck, Christine Geib, Rainer Himbert, Christoph Paulus, Melanie Holzer, Karin Greis, Monika Saar, Detlef Wilhelm, Maria Reichert, Elke Ruffing, Alois Esch