27.02.2018

Geistige und spirituelle Heimat bieten

Wo im hektischen Alltag oft die Zeit für persönliche Sorgen und spirituelle Gespräche fehlt, schließt Maria Reichert im Caritas SeniorenHaus Hasborn eine Lücke. Nach einer einjährigen Fortbildung übt sie zusätzlich seit Anfang dieses Jahres als „Mitarbeiterin in der Seelsorge“ eine verantwortungsvolle Tätigkeit aus…

„Maria, du bist die Richtige dafür“, sagte anerkennend Bewohnerin Frau B. und drückte fest Maria Reicherts Hand. „Es freut mich wirklich sehr“, gratulierte die 92-Jährige sie zu ihrer neuen Aufgabe im Anschluss des Beauftragungsgottesdienstes im Caritas SeniorenHaus Hasborn.

 

Wo im hektischen Alltag oft die Zeit für persönliche Sorgen und spirituelle Gespräche fehlt, schließt Maria Reichert seit dem 01. Januar 2018 im SeniorenHaus Hasborn eine Lücke. Nach einer einjährigen Fortbildung zur „Mitarbeiterin in der Seelsorge“ ergänzt sie das Team der Seelsorge und wurde am 16. Februar offiziell zur Mitarbeit in der Seelsorge beauftragt. Mit einem festen Stellenanteil unterstützt sie in Kooperation mit den Pastoral-Verantwortlichen seelsorgerische Aufgaben. „Der Dienst wird gebraucht und der Dienst ist gewollt“, erklärte Pastor Stefan End, Dechant des Dekanats St. Wendel, auf der Beauftragungsfeier und ergänzte: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter“. „Durch den Rückgang an pastoralem Personal in den Bistümern werden vielerorts die Seelsorge-Einheiten immer größer, sodass für eine intensive Begleitung in den Senioreneinrichtungen keine Zeit mehr da ist“, sagte Diakon Wolfgang Schu, Seelsorger und Leiter der Stabsstelle Spiritualität & Leitbild der cts. An diese Problematik anknüpfend wurde dieses neue, trägerübergreifende Projekt initiiert. „Wir wollten ein Statement setzen, dass Seelsorge nicht nur von professionell Ausgebildeten geleistet werden kann, sondern ein Auftrag aller Christen ist“, bringt es Stephan Manstein, Direktor des Geschäftsbereichs Altenhilfe und Hospiz der cts, auf den Punkt. Herausgekommen sei das Projekt „Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe katholischer Träger“, ein Gemeinschaftsprojekt der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mit dem Bistum Trier, dem Diözesan-Caritasverband, der BBT-Gruppe, den Franziskanerbrüdern vom Heiligen Kreuz und der Marienhaus-Stiftung.

 

Der Schwerpunkt des seelsorgerischen Angebotes liegt auf der Seite des Zuhörens und im Gespräch, soweit dies gewünscht wird. Eine herausfordernde, aber auch sehr schöne erfüllende Aufgabe.  Maria Reichert, selbst seit vielen Jahren in der sozialen Beschäftigung des SeniorenHauses beschäftigt, kennt die Nöte und Bedürfnisse der Bewohner. „Die Bewohner kennen mich und haben Vertrauen. Durch den klar geregelten Stundenanteil habe ich jetzt die notwendige Zeit und Ruhe, um auf die persönlichen Bedürfnisse eingehen zu können. Denn nur mit Ruhe kann man auch seelsorgerisch tätig sein“, sagte Maria Reichert. „Als wir von dem Projekt erfahren haben, waren wir uns sofort einig, dass es etwas ganz Besonderes ist. Eine bereichernde Ergänzung zu unserem bisherigen seelsorgerischen Angebot durch das pastorale Team aus haupt- und ehrenamtlichen Geistlichen, die hier in Hasborn eine tolle Arbeit machen. Aber wir haben darin auch eine besondere Möglichkeit gesehen, die spirituelle Begleitung unserer Bewohner durch Mitarbeiter zu ergänzen, die sowieso schon da sind, die die Bewohner kennen und bereits eine Vertrauensbasis aufgebaut haben. Religiöse und spirituelle Rituale sorgen für eine Tagesstruktur und geben den Bewohnern Vertrauen und Ruhe“, bestätigte auch Einrichtungsleiterin Vera Schmidt. Der Kirchgang ist ein wichtiges Ritual der Bewohner, ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Die wohlfühlende Atmosphäre der Hauskapelle vermittelt Ruhe und Geborgenheit. Einmal im Monat hält Maria Reichert einen Wortgottesdienst für dementiell veränderte Bewohner. „Der Gottesdienst ist individuell auf die Bedürfnisse von dementiell veränderten Bewohnern zugeschnitten und löst sich von konventionellen Abläufen. Ich versuche den Ablauf mit einfachen Gedanken und Strukturen zu gestalten. Ein Kommen und Gehen ist jederzeit möglich, denn normale Gottesdienstzeiten sind für Menschen mit Demenz zu lang und eventuell auch zu kompliziert“, beschrieb Maria Reichert den Ablauf dieses besonderen Angebotes. „Wir sitzen im Kreis, tauschen religiöse Rituale aus, singen bekannte Lieder und sprechen gemeinsame Gebete“.  „Unsere Bewohner sind sehr religiös geprägt. Das merkt man zum Beispiel daran, dass sie manchmal Kirchenlieder mitsingen können, obwohl man sich vielleicht nicht mehr mit ihnen unterhalten kann. Religiöse und spirituelle Rituale sorgen für eine Tagesstruktur und geben den Bewohnern Vertrauen und Ruhe. Das neue Projekt ist nochmal ein neuer Impuls, eine Weiterentwicklung zum Wohle unserer Bewohnerinnen und Bewohner“, so Vera Schmidt.

 

Zum offiziellen Beauftragungsgottesdienst am 16. Februar 2018 kamen zahlreich Verantwortliche aus Politik und Kirche und beglückwünschten Maria Reichert zur neuen Funktion.

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