Die seelsorgliche Begleitung ist ein wichtiger Bestandteil der Betreuung und Pflege in Altenhilfeeinrichtungen. Pflege bedeutet nicht nur eine medizinische Behandlungspflege, sondern auch die Pflege von Geist und Seele. Präsent zu sein, zu unterstützen, wertzuschätzen, beratend tätig zu sein, auszuhalten. Besonders der Einzug in die Einrichtung stellt einen massiven Einschnitt in die persönliche Lebenssituation dar und bedeutet eine enorme innere Herausforderung für ältere Menschen. Sie brauchen Zeit, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen und den Wohnungswechsel zu bewältigen. Das hat meist Trauer, Unzufriedenheit und Freundlichkeit zugleich zur Folge.
Nach einem einjährigen Kurs, bestehend aus sieben mehrtätigen Modulen und einer individuell durchgeführten Projektarbeit, wurde Alexandra Lauck am 18. Dezember 2019 offiziell als „Mitarbeiterin in der Seelsorge“ mit ihrem Dienst im Caritas SenoiorenHaus Hasborn beauftragt und begleitet neben Maria Reichert neue Bewohner in der Eingewöhnungsphase und widmet sich dem Thema Sterbebegleitung. „Hintergrund ist, dass Glauben und Seelsorge in unseren Einrichtungen ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens sind“, erklärte Diakon Wolfgang Schu, Leiter der Stabsstelle Spiritualität & Leitbild der cts. „Aber die pastoralen Strukturen brechen immer mehr weg. Daher müssen wir neue Wege beschreiten.“
Ist der Wunsch nach einem vertrauensvollen Gespräch und spiritueller Betreuung vorhanden, so steht Alexandra Lauck bereit. „Man bekommt ein Gespür dafür, wer engen Kontakt haben möchte und wer nicht. Es ist auch nicht planbar, sondern individuell zu treffen“, spricht Alexandra Lauck, die seit acht Jahren im SeniorenHaus als Pflegefachkraft beschäftigt ist, aus Erfahrung. Sie kennt die Nöte und Bedürfnisse der Bewohner und die Senioren kennen sie. Im Kalender stehen seit Januar feste Uhrzeiten, in denen sie seelsorglich im SeniorenHaus Hasborn unterwegs sein wird. Lauck ist beim Knüpfen von Kontakten behilflich, unterstützt und begleitet die Senioren dabei, sich an ihr neues Zuhause zu gewöhnen und gibt der Trauer über das Verlorene Raum. „Sie fühlen sich verloren. Viele geraten in eine Lebenskrise“, bestätigt Lauck. „Schon seit vielen Jahren war es ein Herzenswunsch von mir, für diese Menschen und ihre Angehörige Zeit zu haben. Nicht auf die Klingel schauen zu müssen.“ Ziel ist die Integration und Orientierung, die Akzeptanz der neuen Lebenssituation. Vertrauen aufbauen, um Ängste und Unsicherheiten zu nehmen. Auch für die Angehörigen und das gesamte soziale Umfeld hat sie ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte, das gerade in der Sterbephase, und wenn es nur ein kurzes Gespräch ist, sehr wichtig ist.
Einrichtungsleiterin Vera Schmidt ist dankbar, dass neben Maria Reichert eine zweite Mitarbeiterin für die Seelsorge im SeniorenHaus zuständig ist und somit zusätzlich noch mehr Zeit für die seelsorgerischen Bedürfnisse der Bewohner vorhanden sei. „Ich bin überzeugt und weiß es auch, dass sich die beiden hervorragend ergänzen. Jede hat ihre Themenschwerpunkte und das passt wunderbar zusammen“, freut sich Vera Schmidt und wünscht Alexandra Lauck viel Erfolg und Freude bei der Erfüllung ihrer neuen zusätzlichen Aufgabe.
„Seelsorgerisches Tun ist immer beides - schenken und geben, aber auch empfangen und beschenkt werden. Sie werden den Menschen viel von sich schenken“, sagte Pastor Stefan End beim offiziellen Beauftragungsgottesdienst abschließend und wünschte Alexandra Lauck die notwendige Kraft sowie viele tiefe Erfahrungen in der Gegenwart Gottes.
Info: Das Projekt „Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe katholischer Träger“ ist 2017 als Gemeinschaftsprojekt der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mit dem Bistum Trier, dem Diözesan-Caritasverband, der BBT-Gruppe, den Franziskanerbrüdern vom Heiligen Kreuz und der Marienhaus-Stiftung gestartet. Die insgesamt 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Jahr sind bereits der dritte Kurs, der die Qualifizierung erfolgreich durchlaufen hat.
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