Der SeniorenChor singt wieder…

Seit gut vierzehn Jahren leiten die 63-jährige Hildegard Seibert aus Primstal und die 85-jährige Klothilde Brachmann aus Hasborn ehrenamtlich den hauseigenen Chor im SeniorenHaus Hasborn. Drei Jahre war der gemischte Chor aufgrund der Corona-Pause verstummt und die lange Tradition verhindert. Doch jetzt wird wieder gesungen. Die Begeisterung ist groß, denn ein Chor ist ja nicht nur singen, sondern vor allem auch Gemeinschaft, wenn sich alle vierzehn Tage mittwochs die Bewohnerinnen und Bewohner im Gemeinschaftsraum St. Barbara treffen. Geprobt wird natürlich im Sitzen.

An diesem Nachmittag ist der Teilnehmerkreis etwas kleiner. Die Mitgliederzahl variiert. Sechs Frauen und zwei Männer im fortgeschrittenen Lebensalter sind heute zur Chorprobe gekommen und haben sichtlich Spaß. Passend zur anstehenden Fastnacht gibt’s heute Gaudi- und Schunkellieder. „Is Faasenacht, is Faasenacht“ schallt es durch den Mehrzweckraum. Die Füße wippen und es wird dazu geklatscht. Die eine oder andere Glücksträne inklusive. „Für dieses Lied brauchen wir keine Textblätter“, lacht der gemischte Chor. Hildegard Seibert begleitet die Sängerinnen und Sänger mit ihrer Gitarre und der 91-jährige Bewohner Edgar H. mit seiner Mundharmonika. „Ich habe früher Trompete gespielt“, verrät er stolz.

Eine Stunde wird geübt. „Die Stimmen kommen wieder“, sagt Bewohnerin Frau L. mit einem verschmitzten Lächeln, die seit dem „Neustart“ keine Probe versäumt hat. Sehr beliebt sind Schlager, Volks- und Wanderlieder. Ob „Tanze mit mir in den Morgen“ oder das „Kufsteinlied“, alle sind Text- und Melodiesicher. „Das sind die Lieder, zu denen wir früher getanzt haben“, tippt Bewohnerin Frau W. ihre Gesangsnachbarin an und lächelt.

Vor allem die einfühlsame Art von Hildegard Seibert und Klothilde Brachmann trägt zum Wohlfühlcharakter und zum Gelingen bei. „Sehr schön, bravo“, rufen die Chorleiterinnen und spenden nach jedem Lied Beifall. „Singen beflügelt und der Spaß steht an erster Stelle“, betont Hildegard Seibert. „Wer nicht mitsingen möchte, darf trotzdem gerne zuhören und dabei sein.“ Beide Chorleiterinnen singen selbst in verschiedenen bekannten Chören und sind in künstlerischen Vereinen aktiv dabei.

Auch öffentliche Auftritte scheuen sie nicht. Vor der Pandemie trat der Chor regelmäßig mit einem kleinen Repertoire bei verschiedenen Veranstaltungen im SeniorenHaus auf. „Vielleicht schaffen wir es, bis zum kommenden Sommerfest ein kleines Programm auf die Beine zu stellen“, stellt Klothilde Brachmann in Aussicht. „Es ist auf jeden Fall machbar.“

Zum Schluss gibt es noch zwei Runden Wunschlieder, bevor der Heimmarsch zum Abendessen erfolgt. Mit „Es blüht der Blumen eine“ ließen die Sängerinnen und Sänger den schönen und vor allem abwechslungsreichen Nachmittag ausklingen. „Bis in vierzehn Tagen, in aller Frische“, verabschieden sich die Chorleiterinnen.