96-Jährige feiert ihren 24. Geburtstag

Bericht von Gerhard Tröster, Saarbrücker Zeitung:

Barbara Stock aus dem SeniorenHaus Hasborn ist nämlich am 29. Februar geboren...

Hasborn-Dautweiler. Sie wird am 29. Februar 96 Jahre alt – und feiert trotzdem erst ihren 24. Geburtstag, weil sie an einem Schalttag zur Welt kam. Barbara Stock, die im Hasborn-Dautweiler Seniorenhaus wohnt, ist auch im hohen Alter putzmunter, geistig fit und immer wissbegierig. Dass der 29. Februar nur alle vier Jahre im Kalender auftaucht, hat ihr, wie sie erzählte, das ganze Leben lang nie etwas ausgemacht. „Gefeiert habe ich immer am 28., aber klein und bescheiden. Manchmal bekam ich an diesem Tag einen Apfel geschenkt.“

Hans, einer ihrer drei Söhne, hat noch viele Erinnerungen an den alle vier Jahre wiederkehrenden 29. Februar, der in der Familie Stock, die in Theley wohnte, stets ein besonderer Tag gewesen sei: „Mein Vater spielte auf der Gitarre, die Nachbarschaft kam ins Haus und viele Vereinsvertreter gratulierten.“ Wenn der Mutter etwas geschenkt worden sei, dann seien es immer Gebrauchsgegenstände gewesen. „Man hat darauf geachtet, dass das Geschenk auch einen Sinn macht.“ Um die Geburt von Barbara Stock rankt sich eine Geschichte, die schmunzeln lässt. „Et Bäbbche“ kam am 29. Februar 1916 in Hasborn zur Welt, ihre Zwillingsschwester Katharina aber erst am 1. März. Die Hebamme hatte damals nicht bemerkt, dass die Mutter der beiden Mädchen ein zweites Kind im Leib trug. Der Doktor Bockelmann aus Theley diagnostizierte ein Gewächs, das bald herausoperiert werden müsse. Dieses „Gewächs“ kam schließlich einen Tag später als Barbaras Zwillingsschwester zur Welt und dazu noch in einem anderen Monat. „Jetzt will ich 100 werden, denn dann ist ja wieder ein Schaltjahr“, sagte die 96 Jahre alte Barbara Stock kurz vor ihrem Geburtstag. Fit genug dafür ist die älteste Bewohnerin des Hauses. Jüngst hat sie noch mit Luftschlangen um den Hals die Fastnacht mitgefeiert. Wird für die Senioren eine Fitnessgymnastik angeboten, sitzt Barbara Stock mit in der ersten Reihe. Wenn sie auch nicht mehr gut sehen kann, das Singen lässt sie sich nicht nehmen. Ihr Lieblingslied ist „O wie herrlich ist’s, zu wandern.“ Und sie tut es, wenn auch mit dem Rollator und zwar nicht mehr durch Feld und Wald, sondern in und um das Seniorenhaus.